Pharmastandort Schweiz - Region Basel 2022

Interpharma, der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz hat den Pharmastandort der Region Basel 2022 beleuchtet. Lesen Sie nachfolgend Auszüge aus der Publikation, erstmals erschienen in "Pharmastandort der Region Basel 2022" und laden Sie sich die vollständige Publikation von Interpharma herunter - es lohnt sich, denn die Pharmaindustrie ist das Aushängeschild des Life Sciences Cluster Basel.

Von Philippe Hofstetter

Pharmaindustrie ist das Aushängeschild des Life Sciences Cluster Basel

Der Life Sciences-Sektor umfasst die Branchen pharmazeutische Industrie, Medizintechnik sowie Forschung und Entwicklung in der Biotechnologie. Je nach Struktur des lokalen Ökosystems können zudem der Grosshandel mit Life Sciences Produkten, die Verwaltung von Unternehmen oder die medizinische Forschung und Labors eine wichtige Rolle innerhalb des Life Sciences Clusters einnehmen.

Die Bedeutung der Life Sciences-Branchen für den regionalen Arbeitsmarkt ist in Basel ausgesprochen hoch. Im Life Sciences Cluster Basel waren 2020 knapp 31300 Personen im Life Sciences-Sektor beschäftigt. In Boston, der SF Bay Area und in Singapur gibt es zwar in absoluten Zahlen noch mehr Beschäftigte im Life Sciences-Sektor, doch der Anteil an der regionalen Gesamtbeschäftigung ist in Basel mit 7 Prozent mit Abstand am höchsten. Die Region Øresund folgt hier abgeschlagen auf Platz 2 mit einem Anteil von 2.1 Prozent.

Das Life Sciences-Aushängeschild in der Region Basel ist eindeutig die Pharmaindustrie: Rund 27 500 Personen bzw. rund 88 Prozent aller in den Life Sciences beschäftigten Personen der Region Basel sind in pharmazeutischen Unternehmen tätig. Die Basler Pharmaindustrie nimmt auch im Schweizer Vergleich eine herausragende Rolle ein. Rund 59 Prozent aller in der Schweizer Pharmaindustrie beschäftigten Personen arbeiten in der Region Basel.

«Damit die Life Sciences-Industrie in der Region Basel ihre überdurchschnittlich hohe Leistungsfähigkeit beibehalten und erfolgreich ausbauen kann, müssen die Rahmenbedingungen laufend angepasst und verbessert werden. Nur wenn die Region weiterhin international eingebunden ist, kann sie auch ihren internationalen Spitzenplatz halten.»

Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter
Präsidentin der Handelskammer beider Basel

 

 

Hohes Bildungsniveau der Arbeitskräfte

Für forschungsintensive Branchen wie die Pharmaindustrie spielt die Verfügbarkeit von hochqualifizierten Fachkräften eine wichtige Rolle. Der Anteil der Arbeitskräfte mit tertiärem Bildungsabschluss ist daher ein wichtiger Indikator für die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit einer Region.

Im Jahr 2020 lag der Anteil an tertiär ausgebildeten Arbeitskräften in der Schweiz bei 43 Prozent aller Erwerbstätigen – im Jahr 2000 lag dieser Anteil noch bei knapp einem Viertel. Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern zeichnet sich die Schweiz durch ein hohes Bildungsniveau aus. In Finnland und Grossbritannien ist der Anteil an tertiär ausgebildeten Arbeitskräften allerdings noch etwas höher.

«Basel verfügt über die weltweit höchste Dichte erfolgreicher Life Sciences-Unternehmen. Mit Novartis und Roche haben zwei der fünf grössten Pharmafirmen der Welt ihren Sitz hier. Der Life Sciences-Cluster umfasst neben Grosskonzernen auch zahlreiche KMU und eine stetig wachsende Zahl erfolgreicher Start-ups und Spinoffs. Von der Dynamik der Life Sciences profitieren neben den Basler Pharmafirmen auch alle anderen Branchen in der Region.»

Nationalrätin Katja Christ

 

 

Die Pharma- und Biotechindustrie steht am Anfang einer tiefgreifenden Transformation, wie sie der Standort Basel schon mehrfach mit Erfolg bewältigt und gestaltet hat

Die Covid-19-Pandemie hat der breiten Bevölkerung die Bedeutung der Pharmaindustrie eindrücklich vor Augen geführt: Dank der unter grossem Zeitdruck entwickelten und produzierten Impfstoffe und Medikamente ist es gelungen, die Verbreitung des SARS-CoV-2-Virus zu bremsen, kranke Menschen zu behandeln und Todesfälle zu vermeiden. Für Basel sind diese Erfolge Ansporn für die Zukunft. Unser Anspruch ist, in Europa das führende Ökosystem für die Gesundheitswirtschaft zu sein und unsere Position weiter auszubauen.

Die Pharma- und Biotechindustrie steht am Anfang einer tiefgreifenden Transformation, wie sie der Standort Basel schon mehrfach mit Erfolg bewältigt und gestaltet hat: Digitale Technologien, neue Geschäftsmodelle und gut informierte, selbstverantwortliche Patientinnen und Patienten stehen dabei im Mittelpunkt. Der Kanton Basel-Stadt ist bereit, seinen Beitrag zu einer positiven Dynamik des Standorts zu leisten. Der Regierungsrat fördert Kooperationen von Wissenschaft, Industrie und Spitälern; er investiert in die lokale Infrastruktur und in Dienstleistungen für Technologie-Start-ups sowie in die Bildung auf allen Stufen. Talente aus dem In- und Ausland, die besonders für die digitale Transformation gebraucht werden, sind in Basel willkommen.

Damit der Kanton Basel-Stadt seine Verantwortung für die Schweizer Volkswirtschaft wahrnehmen kann, muss der Bund die Beziehungen mit der EU - unserer wichtigsten Handelspartnerin - schnell auf eine tragfähige Basis stellen. Wichtig ist auch eine erfolgreiche Umsetzung der OECD-Steuerreform, damit die hohe Attraktivität des Standorts für bestehende und sich neu ansiedelnde Unternehmen erhalten bleibt.

«Der Regierungsrat will seinen Teil dazu beitragen, dass die Erfolgsgeschichte Basels in den kommenden Jahren weiter geht.»

Regierungsrat Kaspar Sutter
Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Soziales und Umwelt des Kantons Basel-Stadt

 

 

Spitzenwerte bei der Produktivität im Life Sciences Cluster Basel

Bei der Produktivität liegt die Region Basel unangefochten an der Spitze des internationalen Vergleichs. Im Jahr 2020 generierte die Basler Life Sciences-Industrie pro eingesetzte Arbeitsstunde 494 Schweizer Franken (526 USD) bzw. rund 843000 Schweizer Franken (898 000 USD) pro Beschäftigten. Damit liegt Basel weit vor den besten Vergleichsstandorten wie San Francisco Bay Area, Øresund oder Singapur.

Auch im Vergleich zur restlichen regionalen Wirtschaft ragt die Produktivität des Basler Life Sciences-Sektors heraus. Pro Arbeitsplatz erwirtschaftet der Life Sciences-Sektor knapp siebenmal so viel Wertschöpfung wie der Durchschnitt der sonstigen Basler Branchen.

«Die Region Basel beheimatet eine hohe Anzahl an bedeutenden Unternehmen der Life Sciences Industrie. Ihre einzigartige Dynamik und Innovationskraft beruht auf privater und universitärer Forschung. Bevölkerung und Behörden identifizieren und engagieren sich stark: Gemeinsam stehen wir für den Wirtschaftsraum Basel als weltweit führender und ertragreicher Life Sciences-Standort.»

Regierungspräsident Thomas Weber
Vorsteher der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion des Kantons Basel-Lanschaft

 

 

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